Gottesliebe − Der Weg der Hingabe


Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ein zweites aber ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten. 22,35

Matthäus-Evangelium

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.
Und diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen.
Du sollst sie deinen Kindern wiederholen.
Du sollst sie sprechen, wenn du zu Hause sitzt und wenn du auf der Straße gehst, wenn du dich schlafen legst und wenn du aufstehst.
Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden.
Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.
Du sollst sie auf die Türpfosten deines Hauses und in deine Stadttore schreiben.6,5-9

5. Buch Mose

Ich bin der gleiche in allen Wesen. Keiner ist mir hassenswert, keiner lieb. Aber jene, die mich in Hingabe verehren, sie sind in mir und ich bin in ihnen. IX 29
Ihre Gedanken sind auf mich gerichtet, ihr Leben ist mir hingegeben, einander erleuchtend und ständig von mir sprechend, sind sie zufrieden und erfreuen sich an mir. X 9
Bhagavadgītā




Diese Welt ist ein riesiges Narrenhaus, in dem alle verrückt sind. Einige sind verrückt nach Geld, einige nach Frauen, einige nach Namen und Ruhm, und einige wenige nach Gott. Ich ziehe es vor, nach Gott verrückt zu sein.
Rāmakrishna

Und als sein Herr zu ihm sprach: „Sei Mir ergeben.“
Er sagte: „Ich ergebe mich dem Herrn der Welten.“ 2:131
Koran






Einen suche ich, Einen kenne ich, Einen schaue ich, Einen rufe ich. Er ist der Erste, Er ist der Letzte, Er ist der Äußerste, Er ist der Innerste. Ich weiß nichts andres als „O Er“ und „O Er, der ist“. Ich bin vom Becher der Liebe berauscht, die Welten sind aus meinem Blick geschwunden; ich habe kein Geschäft, als Geistes Gelage und wilde Zecherei. Habe ich einmal in meinem Leben einen Augenblick ohne dich verbracht, von dieser Zeit und von dieser Stunde will ich mein Leben bereuen. Werde ich einmal in dieser Welt einen Augenblick mit dir gewinnen, will ich beide Welten niedertreten, will im Triumphe tanzen in Ewigkeit. Martin Buber, Ekstatische Konfessionen, Nabu Press
Rumi

Hazra steckt voller Kalkulation. Er sagt: ‚Soviel von Gott ist zum Universum geworden, und soviel bleibt übrig.’ Mein Kopf schmerzt bei dieser Rechnerei! Ich weiß, dass ich nichts weiß. Manchmal denke ich: ‚Gott ist gut’, und manchmal denke ich: ‚ER ist schlecht.’ Was kann ich von Ihm wirklich wissen? Wer kann Gott ergründen? Ich versuche es gar nicht erst. Meine Einstellung ist die eines Kindes. VI, Das Vermächtnis, O.W. Barth Verlag, München

Rāmakrishna

Die Kammer des Freundes wurde erleuchtet vom Licht aus der Kammer des Geliebten. Es vertrieb alles Dunkel und erfüllte sie mit Freude, Sehnsucht und Liebesgedanken. Da entfernte der Freund alle Dinge aus seiner Kammer, auf das der Geliebte Raum darin habe.

Wer bist du, mein Geliebter? - Freund, ich bin Gott und die Gottheit, Unendlichkeit und Entgrenzen, Ewigkeit und Entzeitlichen, Gutheit und Wohlwirken.

Wo bist du, mein Geliebter? - Freund, sagte der Geliebte, ich bin wesenhaft in der Welt und übersteige sie unendlich. Und durch die Gnade und Liebe bin ich in heiligen Menschen. Erika Lorenz, Texte zum Nachdenken, Herder-Verlag, Freiburg

Ramon Llull

Glaubt nicht, dass Lieben außergewöhnlich sein muss, um echt zu sein. Nein, die Liebe, mit der wir Ihn lieben, muss dauerhaft sein. Die Lampe brennt, weil sie dauernd kleine Tropfen Öl in sich aufnimmt. Sobald diese Tropfen die Lampe nicht mehr nähren, wird das Licht ausgehen, und der Bräutigam wird mit Recht sagen: „Ich kenne euch nicht.“Geistliche Texte, Matthias-Gründwald-Verlag, Mainz

Mutter Teresa

Arbeit auf dem Weg der Hingabe


M: „Ja, aber kann man Gott verwirklichen, während man seine Pflichten versieht?“
Meister: „Alle ohne Ausnahme müssen arbeiten. Gottes Namen zu singen und Seinen Ruhm zu verkünden, ist auch Arbeit, genauso wie die Meditation eines Nicht-Dualisten über ‚Ich bin Er’. Atmen ist Tätigkeit. Es gibt keine Möglichkeit, alle Tätigkeit aufzugeben. Versieh' deshalb dein Werk, aber bringe das Ergebnis Gott dar. III, Das Vermächtnis, O.W. Barth Verlag, München
Rāmakrishna





Ich tue meine Arbeit mit Jesus zusammen, ich tue sie für Jesus, ich tue sie an Jesus, und daher sind es seine Ergebnisse, nicht meine. Lucinda Vardey, Der einfache Weg, Hoffmann und Campe, Hamburg
Mutter Teresa