Die in der Welt Lebenden


M: „Wie lange sollte man sich Frau und Kindern gegenüber verpflichtet fühlen?“
Meister: „Solange sie der Nahrung und Kleidung bedürfen. Man braucht keine Verantwortung für einen Sohn zu übernehmen, der sich selbst erhalten kann. Wenn die jungen Nestlinge gelernt haben, ihre Nahrung selbst zu suchen, jagt die Mutter sie fort, wenn sie bei ihr Nahrung suchen.“

M: „Wie lange muss man seine Pflicht erfüllen?“
Meister: „Die Blüte fällt ab, wenn die Frucht kommt. Nach der Erkenntnis Gottes hat man keine Pflichten und auch kein Empfinden mehr für sie.
Erledige die wenigen Pflichten, die dir auferlegt sind; dann wirst du Frieden haben. Wenn die Herrin des Hauses mit Kochen und mit dem Haushalt fertig ist und sich ins Bad begibt, wird sie nicht zurückkommen, soviel man auch rufen mag.“ Das Vermächtnis (III), O.W. Barth Verlag, München
Rāmakrishna

Es [das Licht Gottes] steht in Häusern, für die Gott erlaubt hat, dass sie errichtet werden und dass darin seines Namens gedacht wird. Ihn preisen darin, am Morgen und am Abend, Männer, die weder Handel noch Kaufgeschäft ablenken vom Gedenken Gottes, von der Verrichtung des Gebets und der Entrichtung der Abgabe, die einen Tag fürchten, an dem Herzen und Augenlicht umgekehrt werden, damit Gott ihnen das Beste vergelte von dem, was sie getan haben, und ihnen von seiner Huld noch mehr gebe. Und Gott beschert den Lebensunterhalt, wem Er will, ohne viel zu rechnen. 24:35-38

Koran

Wichtig ist, dass wir von der Freiheit, die wir schon besitzen, Gebrauch machen und sie erweitern. Die direkte Aufgabe, die vor uns liegt, ist die: wie wir in dem Umfeld, in dem wir uns befinden, so frei wie möglich bleiben, wie wir unsere innere Freiheit (so klein sie auch sein mag) ausüben und wie wir vermeiden, in Bindung zu geraten. Die große Tragödie des menschlichen Lebens ist die, dass die meisten Menschen die kleine und einzig echte Freiheit in ihrer Seele nicht gebrauchen. Sie denken nur an äußere Zwänge und Schwierigkeiten, die sie wenig steuern können, und verschwenden viel Energie im Streit und Wettstreit mit anderen Leuten. In diesem Prozess binden sie sich innerlich mehr und mehr. Prabuddha Bharata, Juni 1986
Bhajanananda




Es ist schwer, das normale Leben des Menschen in der Welt zu führen und doch frei zu sein; aber gerade weil es schwer ist, muss es versucht werden. Theodora Karnasch, Patmos Verlag, Düsseldorf
Aurobindo