Vorwort: Religion beweisen


Die Basis des wissenschaftlichen Beweises ist die Beobachtung und das Experiment. Der menschliche Verstand ist voller Irrtümer; ebenso verhält es sich mit den Sinnen. Auf sie kann man sich nicht verlassen. Doch tote Instrumente sind glaubhaft. Sie haben keine Vorurteile; sie begehen keine Fehler. Somit muss alle Wahrheit den Test der Instrumente bestehen um wirklich offensichtlich und überzeugend zu sein. Instrumente stellen daher einen wesentlichen Teil der wissenschaftlichen Beweisführung dar.

Ist es möglich religiöse Wahrheiten durch Instrumente zu beweisen? Natürlich nicht. Aber obwohl es stimmt, dass wir religiöse Wahrheiten nicht wissenschaftlich nachweisen können, gibt es eine andere Sichtweise, von der aus Religion als ebenso bewiesen erscheinen mag wie jede wissenschaftliche Erkenntnis. Es muss zugegeben werden, dass es in der wissenschaftlichen Beweisführung nicht nur die Versuche geben sollte, sondern auch Personen,


denen diese Versuche demonstriert werden und die sich in der Lage befinden, ihre Bedeutung zu verstehen. Eine vorausgehende Schulung ihrer Urteilskraft ist notwendig. Man betrachte jedes physikalische oder chemische Experiment. Würde ein Rüpel es verstehen? Gewiss nicht. Daher ist es falsch anzunehmen, wie es oftmals getan wird, dass wissenschaftliche Versuche keinen subjektiven Aspekt hätten, sondern universell und völlig objektiv wären. Die Person, der die Versuche gezeigt werden, muss eine entsprechende Schulung besitzen. Wenn das so ist, warum sollten wir dann der religiösen Beweisführung nicht die gleiche Notwendigkeit einräumen? Sollen wir die erforderliche Schulung erhalten, um religiöse Versuche zu verstehen, und dann werden wir sehen, dass spirituelle Wahrheiten genauso einer sicheren Beweisführung fähig sind wie wissenschaftliche Gesetze. Der spirituell Entwickelte kann spirituelle Phänomene ebenso korrekt beurteilen wie Wissenschaftler es mit materiellen Phänomenen tun.Call to the Eternal IIX, Advaita Ashrama, Kalkutta
Ashokananda