Psychologische Grundlagen


Angewandte Psychologie beschäftigt sich zuallererst mit der Beherrschung des Unbewussten; und wir wissen, dass wir es beherrschen können. Weshalb? Weil wir wissen, dass die Ursache des Unbewussten das Bewusste ist. Die unbewussten Gedanken sind die untergetauchten Millionen unserer alten bewussten Gedanken, unserer bewussten Handlungen, die versteinert sind – wir schauen sie nicht an, kennen sie nicht, haben sie vergessen. Aber bedenkt, wenn es die Macht des Bösen im Unterbewusstsein gibt, so gibt es auch die Macht des Guten in ihm. Wir haben viele Dinge in uns wie in einer Tasche aufgehoben. Wir haben sie vergessen, denken gar nicht an sie, und es gibt viele, die verderben, die ausgesprochen gefährlich werden; sie kommen zum Vorschein, die unbewussten Ursachen, welche die Menschheit töten. Echte Psychologie wird also versuchen, sie unter die Kontrolle des Bewusstseins zu bringen. Die große Aufgabe ist: den ganzen Menschen sozusagen wiederzubeleben, um ihn auf allen Ebenen zum Herrn seiner selbst zu machen. CW II Anweisungen zur praktizierten Spiritualität
Vivekananda

Die Natur des Geistes ist: alles und jedes, mit dem deine Sinne in Berührung kommen, sammelt dein Geist. Der Großteil der Eindrücke, die du in deinem Geist gesammelt hast, sind unbewusst.
Leiden ist nicht bewusst. Wenn du in irgend einer Art leidest, bedeutet das, ein Teil von dir ist unbewusst geworden. Niemand kreiert Leiden für sich selbst. Wenn unterschiedliche Ebenen von Leiden vorkommen, bedeutet das lediglich, dass unterschiedliche Ebenen von Unbewusstheit in dir existieren.

Sadhguru

Ich möchte Euch gleich am Anfang sagen, dass ich in Bezug auf einen gewöhnlichen Menschen Selbstanalyse nicht gutheißen kann. Man muss spirituell zuerst sehr weit gekommen sein, bevor man sich dem Instrument (also der Psyche) zuwenden und etwas mit ihm machen kann. In einem niedrigeren Zustand wird man feststellen, dass man sich nur in weitere Verworrenheit gebracht hat. Warum? Weil derjenige, der die Psyche analysieren und korrigieren sollte, selber so sehr damit identifiziert ist – unser Wissen über uns selbst, unser Selbst-Bewusstsein, ist so sehr mit der Psyche verstrickt – dass wir nicht die notwendige Objektivität oder Bindungslosigkeit aufbringen können. Das Endergebnis lautet, dass unsere Analyse falsch ist. Auch wenn sie korrekt ist, werden wir verwirrt. Die Person, die das Instrument handhabt, sollte unabhängig von ihm sein; ansonsten wird das Instrument seiner habhaft werden. Analysiere daher nicht dein eigenes Gemüt. Etwas Selbstkontrolle, ein wenig Verständnis der Psyche ist notwendig, aber nicht mehr. Ascent to Spiritual Illumination, Advaita Ashrama, Calcutta

Ashokananda

Den Auswirkungen der Vergangenheit entgegenwirken


Unsere jetzigen Gewohnheiten, Standpunkte und die Art, wie wir auf Menschen und Lebenslagen reagieren, sind alle durch unsere vergangenen Erfahrungen festgelegt. Hin und wieder – wenn das Leben leer und sinnlos erscheint – hat jeder Stimmungen von Depression und Unzufriedenheit. Menschen fassen gute Vorsätze, und wenn es ihnen nicht gelingt, sie auszuführen, wächst in ihnen das Gefühl von Sünde und Schuld. Viele, voller Ehrgeiz nach Reichtum, Macht und Ruhm, finden ihre Pläne auf Schritt und Tritt vereitelt. Spirituell Suchende fühlen sich an manchen Tagen beflügelt, dann aber wiederum dumpf und unfähig zu meditieren oder den göttlichen Namen konzentriert zu wiederholen. All dies geschieht trotz bester Absichten und Bemühungen – anscheinend ohne jeden Grund. Nichts geschieht jedoch ohne Grund. Die Ursachen unserer Misserfolge, Leiden und wechselhaften Stimmungen liegen tief in unserer Vergangenheit, unserem bewussten Denken unzugänglich. Hier erhebt sich eine wichtige Frage: Können wir jetzt und hier Wirkungen der Vergangenheit ausmerzen? Wir können eine Wirkung nur beseitigen, wenn wir ihre Ursache zerstören.
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